Montag, 6. Dezember 2010

Mama is going to town


Lang ist's her aber meine Mama war mich in Venedig besuchen. Vorletzten Donnerstagabend ist sie mit dem...

Flugzeug aus Frankfurt gekommen.
Am Freitagmorgen ist sie mit mir auf Arbeit gefahren. Ich hab ihr die Gummistiefel gegeben, denn es gab eine Aqua Alta Warnung. Außerdem giest es wie aus Eimern und stürmt noch dazu. Ausgerechnet jetzt! So schlimmes Wetter hab ich hier noch nie erlebt. Mit Gummistiefeln, Regenmantel und Regenschirm schicke ich meine Mutter also vom Atelier aus in die Tiefen der Stadt, mit der Anweisung zum Mittag wieder da zu sein. Tatsache, sie findet sogar wieder zurück und ist pünktlich im Atelier. Da hat das Aqua Alta gerade seinen Höhepunkt erreicht. Der Eingangsbereich zum Restaurant, in dem wir essen wollen, ist nicht begehbar. Da nimmt mich meine Mutti kurzerhand Huckepack und setzt mich auf der ersten Stufe ab. Schade, dass ich dabei nicht zugucken konnte ;o)
Kurz vor Feierabend besucht sich mich auch nochmal an der Nähmaschine, auf das Drängeln meiner Kollegen. Die freuen sich immer wenn jemand vorbeikommt. Als sie mit mir die Treppe zum Nähsaal hochkommt, schlägt uns eine Welle von Ciao’s und Buona sera’s entgegen. Nach Feierabend ziehen wir durch den strömenden Regen in eine kleine Pizzeria um zu essen.
Der nächste Tag beschenkt uns wider erwarten mit Sonne. Kühl ist es freilich, aber mit einer italienischen Sonne kümmert uns das nicht. Mit dem Vaporetto fahren wir einmal durch den ganzen Canale Grande, der Venedig teilt. Vor der Rialtobrücke machen wir einen kleinen Zwischenstopp und setzen mit dem Traghetto über auf die andere Seite um zum Obst- und Gemüsemarkt zu gelangen. Das Traghetto ist eine prima Möglichkeit um einmal das Gondelfeeling life zu spüren ohne gleich 80 Euro oder mehr hinzublättern. Danach fahren wir weiter zum Piazza San Marco, dem Herzstück der Inselstadt. Dort ist Aqua Alta, endlich sehe ich es dort auch einmal. Zufällig treffen wir auch Jenny mit ihren Eltern und schwatzen ein wenig. Gemütlichen Schrittes wandern wir weiter durch die Stadt und treffen uns Abends mit Jenny, Tabea und Mohammad mit Freunden. Gemeinsam ziehen wir in eine Tanzbar und mischen uns unters Volk. Schon lustig – auf einmal muss ich meiner Mutti übersetzen, was die Leute so erzählen, oder sie fragen.
Der Sonntag hat es wettertechnisch wieder in sich. Sturm, Regen, eisige Kälte. Wir verkriechen uns ins jüdische Museum im alten Ghetto. Abends wird dann gemütlich gekocht.
Am Montag hält mich meiner Mutter per SMS auf den Laufenden, wie sich die Rückreise gestaltet. Wie es ausschaut beginnt ihr Abenteuer erst jetzt. Sie sollte gegen 14.00 von Venedig nach Frankfurt fliegen um von dort aus mit dem Zug weiter in Richtung Heimat zu fahren. Hätte alles klappen können und sie wäre am frühen Abend daheim gewesen. Stattdessen ruft sich mich am nächsten Morgen halb neun an um mir mitzuteilen, dass sie nun zu Hause ist. Allerdings waren nicht die Italiener Schuld. Ein Schneechaos in Frankfurt hat den kompletten Flugverkehr zum Erliegen gebracht, weswegen sie erst 4 Stunden später losfliegen konnte und dann am Frankfurter Flughafen bis in die Frühe auf den nächsten Zug hat warten müssen. Halleluja!
Hier ein paar Eindrücke aus der Lagunenstadt











die Rialtobrücke




Ich, auf einer Vaporetto Haltestelle




Kirche Santa Maria Salute
Piazza San Marco mit Hochwasser
nächtlicher Ausblick von der Rialtobrücke in den Sonnenuntergang

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