Donnerstag, 14. Oktober 2010

Freitag – einmal zum Strand bitte.

Als der Wecker klingelt schrecke ich aus dem Tiefschlaf auf und denke: Cool, endlich durchgeschlafen, es hat geholfen! Dafür liegt plötzlich...
Jennifer auf ihrer Matratze neben mir, die sie sich mitgebracht hat. Im Nebenzimmer hatten sich wohl alle Mücken versammelt, die nun nicht mehr bei mir sein konnten, wie sie sagt. Wie auch immer, wir beide sind unversehrt. Ab geht’s auf Arbeit und wie überall auf diesem Planeten freut sich Jeder auf den letzten Arbeitstag in der Woche. Die Aufgaben gestalten sich wieder recht einfach, sodass der Tag flott rum geht. Jenny hot mich von Arbeit ab und gemütlich schlendern wir mit einem Eis in der Hand in Richtung Busbahnhof. Soviel Eis wie hier, hab ich bestimmt das ganze Jahr über nicht gegessen. Dabei ist es nicht so, dass es ganz anders schmecken würde, sondern es gehört einfach zum Flair dazu. Man kommt ganz automatisch auf den Gedanken ein Eis zu essen. Im Bus wollen wir Antonio eine SMS schreiben, denn er wollte mit uns gemeinsam Mückenvernichter kaufen. Im Supermarkt gibt es zwar ein ganzes Regal, aber was davon wirklich hilft wissen nur die Einheimischen. Nun sitzen wir da mit dem Handy in der Hand, haben aber unsere Probleme die richtigen Italienischen Worte zu finden. Antonio kann zwar English, dieses ist jedoch kaum besser als unser Italienisch. Ewig überlegen wir wie man das Gerundium bildet, also wie man ausdrückt das man jetzt gerade etwas tut. Naja, denk ich mir, einfach jemanden fragen, wa. Ich tippe die Frau vor uns an und frage was das Gerundium von „andare“ (gehen, fahren) ist. Zuerst schaut sie mich verwundert an, versteht dann aber was ich von ihr will und antwortet kichernd. In der Abenddämmerung zu Hause angekommen, steht auch schon Antonio vor der Tür um mit uns in den Supermarkt zu gehen. Er hats eilig also zöger ich nicht lange und ziehe meine Schuhe über die Schlafanzughose. Das meint er, mit den Augen rollend, wäre typisch deutsch. Na und meine ich und auf geht’s. Mit einem Hautspray kommen wir zurück nach Hause wo uns Tabea erzählt, dass heute Morgen plötzlich Handwerker vor der Tür gestanden hätten um das Schloss auszutauschen. Ohne Vorankündigung. Naja, so ist das halt im dem Land ohne Personalpronomen. Einen Haustürschlüssel oder Briefkastenschlüssel habe ich bis heute trotzdem nicht. Nachdem wir Mädels wieder gemeinsam gegessen haben geht’s auf zum Lido, dem Strand von Venedig. Der befinden sich auf einer Landzunge weiter draußen und ist im Sommer gut besucht. Die Strandpartys sollen exzellent sein. Auch heute gäbe es wohl was. Gegen 10.00 machen wir uns auf den Weg im Bus und Vaporetto. Es ist mittlerweile kühl geworden. Einfach so ohne Jacke kann man nicht mehr rausgehen, zum Mal einem der Meereswind ganz schon um die Ohren pfeift. Nach fast einer Stunde in Bus und Boot stehen wir an der Anlegestelle. Ja, und nun? Vor uns erstreckt sich ein Wohngebiet mit kleiner Einkaufszeile. Anhand eines Übersichtsplanes entdecken wir, das die Insel doch größer, bzw. länger ist als wir dachten. Dafür nur 5 Straßenzüge breit. Es dauert keine 20 Minuten da sind wir auf der anderen Seite und laufen auf dem Sand dem schwarzen Loch entgegen. Eis haben wir auch schon wieder gegessen. Die Strandzeile ist nichts beleuchtet und der Mond scheint nur schwach. Das Meer hört man zwar, aber man sieht nur ein paar Meter weit. Außerdem windet es stark, sodass uns die Flut fast zwischen die Füße getrieben wird. Lange hälts und nicht und sehen tun wir auch keinen. War dann wohl doch nichts mit Party. Stört mich jedoch nicht. Mir tun höllisch die Beine weh von einer Woche stehen und morgen ist ja sowieso der zweite Versuch im Popcorn Club angesetzt. Wir schlendern noch etwas über die Insel bevor sich einige auf den Heimweg machen. Zwischenhalt machen wir 3 Mädels ganz spontan auf dem mitternächtlichen Markusplatz. Nur mal gucken und dann Heim. Naja, anderthalb Stunden später stehen wir dann endlich an der Rialto Brücke um das nächste Vaporetto zu bekommen. Ist halt nicht so einfach wenn man einmal die Kamera dabei hat und die Schönheit der Serenissima bei Nacht entdeckt. Es ist so friedlich, kaum Leute unterwegs. Die Gassen sind ganz und gar still, nur ein Scharchen tönt aus einem Fenster. Auf einem Platz tönt uns dagegen das volle Leben aus einer Bar entgegen. Unter dem Licht des Mondes ist die Stadt fast schöner als bei Tag. Am Piazzale di Roma angekommen finden wir leere Bussteige und eine nichtssagende Busabfahrtstafel vor. Panik! Ein Bus steht noch am Rand, der gerade loszufahren scheint. Wir quetschen uns noch gerade so zwischen die Menschen um uns nun mit der Frage zu beschäftigen, wo dieser Bus eigentlich hin fährt. Naja, schaun wir mal. Station um Station schauen wir aus den Fenstern in Richtung Haltestellennamen und sind ganz froh, dass er uns bis zur Stazione in Mestre gebracht hat. Von dort aus sind es nämlich nur 15 Minuten Laufweg. Oh man, endlich zu Hause, mir fallen die Beine ab, Mückenspray her, ab ins Bett, schlafen.

Hier ein paar Eindrücke vom Lido:





Und hier unser Sreifzug vom Markusplatz bis zur Rialtobrücke:















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